Podest für’s elektronische Schlagzeug – Version 1.1

Vor dem Nachbau bitte den Folgebeitrag beachten:

Podest für’s elektronische Schlagzeug – Version 2

4,5 Jahre kein Schlagzeug gespielt – ich sag‘ euch, da kann einem echt was fehlen.

Vor ungefähr einem halben Jahr habe ich dann beschlossen, dass es nun nichts mehr hilft; So schnell werde ich nicht in die Situation kommen, wieder auf einem echten Schlagzeug in meiner Wohnstatt spielen zu können, also muss ein elektronisches her. Nach meinen schlechten Erfahrungen mit Roland V-Drums und einigen Tests bei Just Music bin ich dann auf Yamaha gekommen, Begeisterung, das macht ja echt Laune!

Problem nun: Nicht meinen Nachbarn von unten nerven, in unserem trittschallanfälligen Haus. Also brauche ich ein Podest, wo ich das Schlagzeug drauf stellen kann.

Die Idee ist, absorbierendes Material mit schwingenden Massen zu kombinieren.

Auf das Laminat…

…kommt eine geviertelte Waschmaschinenmatte mit einem bisschen doppelseitgem Klebeband.

Die hat Füßchen aus Teppichboden, angeklebt mit doppelseitigem Klebeband:

Auf die Matten kommen genau gleich große Gehwegplatten. Die sind 30 x 30 cm. groß und wiegen ca. 10 Kilo.

Darauf wieder ein paar kleine Stückchen Teppich, um schon mal ein paar Vibrationen von der Platte ganz oben daran zu hindern, sich auf die Steine zu übertragen.

Wenn später die Platte drauf kommt, könnte ein Resonanzraum entstehen. Um den wegzudämpfen, kommen ein paar Decken zwischen die Steine. Werde ich vielleicht ersetzen durch ein paar ausgediente Klamotten.

Als Platte für das Ganze dient mir eine OSB-Platte, 22mm Stärke. Sie ist 1,5m * 1,25m groß. 24,75 kg schwer (ich hab sie einen Kilometer vom Baumarkt nach Hause geschleppt…). Die Kanten habe ich zum Schutz vor Ausfransen mit Gaffer umsäumt.

Darauf: Teppich. Klar. Anders geht’s ja nicht.

Und zu guter Letzt: Tadaa, die Schießbude.

Ich hab es dann mit meinem Nachbarn von unten (der spielt selbst Schlagzeug) ausprobiert. Weil der Fernseher bei ihm leise lief, war das Kit quasi nicht zu hören, als er spielte. Ich spiele aber lauter als er… Er hörte es noch und meinte, wenn ich jeden Tag, auch nachts, spiele, nervt es ihn.

Also ging es weiter. Zunächst eine zweite Schicht Steinplatten, um einer sehr gut frei schwingende Masse zu haben. Die Waschmaschinenmatte hab ich noch kleiner geschnitten, sie ist nun ge-36-stelt, also in kleine Quadrate mit einer Kantenlänge von 10 cm geschnitten. Unten 4, zwischen den Steinplatten 3 und oben drauf 2 Stückchen.

Das war leider immer noch zu hören. Also weiter…

Um Nachvollziehen zu können, was ich da nun mache, hab ich das Ganze mal mit der App „Vibrometer“ aufgezeichnet, die lief, während mein Handy neben dem Podest auf dem Boden lag. Das untere Diagramm ist ausschlaggebend. Ich habe erst Snaredrum-Technik geübt (2 Minuten), dann Bassdrum-Technik (4 Minuten), dann Toms und Becken benutzt (2 Minuten) und zum Schluss bin ich zum Vergleich noch um das Telefon herum gelaufen (1 Minute).

Nächste Idee: Rohrisolation. Ich hab mir 3 Stücken mit je 1 Meter Länge gekauft und eines alle 6 cm markiert. Dann hab ich die Stücke mit Gaffer zwischen den Markierungen zusammen geklebt:

Dann mit der Säge zersägt (mit der Säge im Bild geht das automatisch recht gerade):

Ein bisschen Klebeband zum stabilisieren auf die Steine…

Und dann 4, später lieber 3 von den fertigen Füßchen aufgesetzt:

Darauf dann die Platte. Das wackelt kein bisschen, steht erstaunlich stabil!

Ergebnis:

Doublebass – Spiel. Die Kurve ist ein merkliches Stück nach unten gerutscht.
Mist, das reicht nicht! Da muss noch was…

Der Clou ist es im Endeffekt, dann die übrig gebliebenen Stückchen der Waschmaschinenmatte direkt unter die Fußmaschine / Bassdrum zu legen. Damit habe ich dann den Trittschall auf ein Drittel reduziert, eigentlich dürfte der Nachbar kaum noch was hören…

Wenn ich Feedback habe, bearbeite ich nochmal den Beitrag.

Das Podest ist jetzt insgesamt 21 Zentimeter hoch, und seht stabil, also vertretbar.